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Reflux und Sodbrennen: Diesen Kaffee kannst du trinken

Lesezeit: 3 Minuten

Reflux oder Sodbrennen, das bedeutet: eine brennende Speiseröhre, weil zu viel Magensäure hineingelangt. Wenn du darunter leidest, musst du auf deine Ernährung achten. Auf Kaffee musst du mit Reflux oder häufigem Sodbrennen aber nicht verzichten. Hier liest Du, welchen Kaffee du trinken kannst.

Ernährung umstellen bei Reflux

Mediziner empfehlen bei Reflux oder häufigem Sodbrennen die Ernährung umzustellen. Weniger Fett und mehr Eiweiß sollte enthalten sein. Außerdem solltet ihr statt weniger großer, lieber mehrere (5-8) kleinere Mahlzeiten zu euch nehmen, empfiehlt das Gesundheitsamt Bremen in einem Ratgeber.

Die gute Nachricht: Kaffee ist nach Einschätzung der Experten bei Sodbrennen oder Reflux nicht grundsätzlich verboten. Es gibt sogar Patienten bei denen Kaffee zu einer Besserung führt. Empfehlenswert seien aber in jedem Fall besonders „säurearme Kaffeesorten“. Koffein spielt für die Verträglichkeit keine Rolle.

„Der Einfluss von Kaffee ist uneinheitlich, es werden sowohl Drucksteigerungen als auch Drucksenkungen unabhängig vom Koffeingehalt beobachtet, möglicherweise gibt es Patienten, bei denen Kaffee positiv, und solche, bei denen er negativ auf den Verschlussmechanismus im unteren Ösophagus wirkt.“

Infothek Ernährung „Refluxösophagitis“[kostenloses PDF]

Quelle: Gesundheitsamt Bremen

Wenn ihr Reflux oder häufig Sodbrennen habt, solltet ihr also darauf achten, dass in eurer Tasse ausdrücklich säurearmer Kaffee ist.

Welche Kaffees sind säurearm?

Ob der Kaffee säurearm ist, das steht leider oft nicht so genau auf der Packung. Ich habe deshalb recherchiert und euch einige Kaffee-Sorten rausgesucht, die bei Sodbrennen und Reflux in Frage kommen:

  • Auch wenn ich sonst „Probierpakete“ eher nicht empfehle, weil da zu wenig drin ist, um eine Sorte wirklich kennenzulernen. Beim Säurearmen Kaffee finde ich sie durchaus empfehlenswert. Denn dadurch, dass spezielle Bohnen oder Röstverfahren verwendet werden, schmeckt der Kaffee schon spezieller als eine ganz normale Standardsorte. Das kann gut oder schlecht sein. Wenn ihr es ernst meint, mit dem säurearmen Kaffee, dann solltet ihr ein paar Sorten testen bevor ihr euch festlegt. Roastmarket hat ein schönes Probierpaket für rund 20 Euro im Sortiment*, das drei säurearme Sorten mit ganz unterschiedlichem Charakter enthält: Wittmann Bar Classico ist ein kräftiger Espresso mit intensivem Geschmack und dunkler Röstung. Caimano Espresso Forte ist hingegen besonders schonend geröstet. Caffè Baresi Espresso Galante ist ebenfalls schonend geröstet und enthält zudem einen hohen Anteil einer speziellen Bohnensorte aus Papua Neuguinea.
  • Eine der Standardempfehlungen für säurearmen Kaffee ist der Gorilla Crema No.1* . Er hat eine mittlere Intensität und ist sehr dunkel geröstet und das schmeckt man auch deutlich. Wenn euch dunkle Röstungen grundsätzlich gefallen und ihr einen säurearmen Kaffee sucht, wäre das meine erste Wahl.
  • Wenn ihr einen besonders starken säurearmen Kaffee sucht, empfehle ich euch den LUCIFER'S ROAST Espresso* . Der Kaffee hat jetzt nicht unbedingt ein besonders ausgeklügeltes Aroma, aber er hat definitiv viel Koffein. Er besteht zu 100% aus Robusta-Bohnen.
  • Von der Bohne her das komplette Gegenteil sind die Bio Kaffeebohnen von 360° Rundum Ehrlich* . In der Tüte stecken zu 100% Arabica-Bohnen, auch hier handelt es sich um eine dunkle Röstung. Der Kaffee ist aber eher mild und auch dadurch magenschonend.
  • Der Guggenheimer Coffee*  kommt direkt aus Italien und wird in der Nähe von Neapel geröstet. Soweit ich weiß, gibt es ihn nur fertig gemahlen. Deswegen ist er ausdrücklich meine Empfehlung, wenn ihr einen säurearmen Espresso gemahlen sucht. Er besteht ebenfalls zu 100% aus Arabica-Bohnen.

Darüber hinaus gelten folgende Indische und brasilianische Sorten als besonders säurearm. Sie werden leider oft nur in kleineren Chargen hergestellt und sind deshalb immer mal wieder ausverkauft.

Reflux und Kaffee – das gilt generell

Generell hängt der Säuregehalt eines Kaffees im wesentlichen von drei Dingen ab:

  1. Zubereitung: Je kürzer die Extraktionszeit, desto weniger sauer ist der Kaffee. Das bedeutet: Espresso aus der Siebträger-Maschine oder auch aus dem Vollautomaten ist bei Verwendung derselben Bohnen deutlich säureärmer, als alle Zubereitungsmethoden, bei denen der Kaffee lange Kontakt mit dem Wasser hat.
    Für Reflux-Betroffene nicht geeignet: Filterkaffee, French Press, Aeropress, Chemex, Syphon und besonders alle Cold-Brew-Methoden.
  2. Röstung: Als Faustregel gilt: Je länger die Bohnen geröstet wurden, desto weniger Säure enthalten sie. Helle Röstungen haben in der Regel mehr Säure, als dunkle Röstungen.
  3. Bohnen: Es gibt auch verschiedene Bohnensorten, die für besonders säurearmen Kaffee bekannt sind. Dazu gehören beispielsweise Bohnen aus Indien (z.B. Monsooned Malabar und India Parchment) und Brasilien (z.B. Yellow Bourbon)

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Die Preise auf dieser Seite können abweichen. Letzte Aktualisierung am 20.04.2024

Karl ist passionierter Home-Barista. Er trinkt am liebsten einen ordentlichen Flat-White und wiegt die Espresso-Menge dafür aufs Zehntel-Gramm genau ab.

3 Comments

  • Stefanie

    Hallöööchen, also ich habe mir eine Delonghi perfecto evo geholt. Der delonghi kaffee den es dazu gab, naja war net so dolle, war als cappuccino wirklich gut, aber nach ein wenig zeit Entstand so ein gefühl im hals ( sodbrennen) . Auf der arbeit haben wir einen espresso 40% arabica und 60% robusta , der mir gar nichts macht. Mir gehts gut.. ich trinke da meist einen cappuccino und einen espresso oben drauf… nun ja… ich weiss nicht woran es liegt. Das mahlwerk steht auf 3 von 7..
    falls ich mir diese proben schicken lasse, wie muss man da den mahlgrad einstellen?
    Lg steffi

  • Betty Barista

    Liebe Steffi,
    mit Vollautomaten kenne ich mich nicht so gut aus und Deine Maschine kenne ich gar nicht. Deswegen muss ich ein bisschen theoretisch antworten. Die Vollautomaten haben meistens keine besonders gute Mühle, für einen guten Espresso ist aber sehr fein gemahlener Kaffee eine wichtige Voraussetzung. Deswegen würde ich, wenn du bereit bist, ein bisschen zu experimentieren, mal mit der feinsten Einstellung anfangen. Es kann sein, dass der Kaffee dann zu fein gemahlen ist und zu wenig Espresso rauskommt. Falls die Maschine es ermöglicht, die verwendete Kaffeemenge pro Duchlauf zu reduzieren, dann könntest als nächstes etwas weniger Kaffee verwenden und dann gucken wie das Ergebnis ist.

    Liebe Grüße
    Betty

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